Narzissten gelten als selbstverliebt und kontrollsüchtig. Außerdem lechzen sie geradezu nach Bestätigung und Bewunderung. Aus diesem Grund ist das Zusammenleben mit ihnen oft sehr schwierig. Partner oder Familienmitglieder sollten deswegen genau wissen, wie sie einem Narzissten am besten gegenübertreten.
Narzissmus ist eine Persönlichkeitsstörung
Hinter dem Begriff Narzissmus steckt eine Persönlichkeitsstörung, die sich auf verschiedene Arten äußern kann. So ist der grandiose Narzissmus durch ein überhöhtes Selbstwertgefühl, fehlende Empathie und den ständigen Wunsch nach Dominanz geprägt. Beim vulnerablen Narzissmus treten hingegen Unsicherheit und Ängstlichkeit in den Vordergrund. Betroffene haben Angst vor Ablehnung und sind sehr selbstkritisch. Genau wie die grandiosen Narzissten suchen sie aber nach Bestätigung. Beide Ausprägungen sind nicht mit einem normalen selbstbewussten Persönlichkeitsbild zu verwechseln, denn jeder Mensch trägt gewisse Spuren von Narzissmus in sich. Das ist durchaus gesund und kann dabei helfen, die eigenen Ziele zu erreichen. Das krankhafte Streben nach Anerkennung, die Erhöhung über andere und das ständige Schwelgen in Machtfantasien sind hingegen nicht normal.
Dem Narzissten die Stirn bieten
Wer mit einem Narzissten zusammenlebt oder sogar eine Beziehung mit ihm führt, muss klare Grenzen setzen. Er neigt dazu, gerade die Personen, die ihm am nächsten stehen, zu beleidigen oder in der Öffentlichkeit zu blamieren. Das sollte auf keinen Fall geduldet werden. Deswegen ist es wichtig, klar zu kommunizieren, wo die eigenen Grenzen liegen. Wenn keine Gegenwehr kommt, wird der Narzisst sämtliche rote Linien in Zukunft immer weiter verschieben.
Klar mit Narzissten kommunizieren
Sowohl wenn die eigenen Grenzen als auch andere Sachverhalte kommuniziert werden, sollten möglichst klare Formulierungen gewählt werden. Konjunktive und Interpretationsspielraum sind zu vermeiden. Narzissten legen nämlich gerne jedes Wort auf die Goldwaage und deuten es zu ihrem Vorteil.
Prahlereien mit Vorsicht genießen
Narzissten erzählen gerne davon, wie toll sie sind und welche Situationen sie bereits meisterhaft bewältigt haben. Mitbewohner oder Partner sollten sich davon nicht blenden lassen. Auch wenn der Narzisst sehr charismatisch sein kann, sollten seine Erzählungen stets mit Vorsicht und einer gesunden Portion Skepsis genossen werden.
Das eigene Selbstbewusstsein stärken
Um den Angriffen eines Narzissten nicht schutzlos ausgeliefert zu sein, sollten Angehörige ihren eigenen Wert kennen und wissen, wer sie sind. Dazu gehört nicht nur, Stärken zu identifizieren, sondern auch die eigenen Schwächen anzuerkennen und damit im Reinen zu sein. So bietet man dem Narzissten weniger Angriffsfläche. Gleichzeitig sollten Angehörige stets eine gewisse Autonomie behalten und sich nicht abhängig machen. Es kann zum Beispiel sehr hilfreich sein, ein stabiles soziales Netz aufzubauen, auf das jederzeit zurückgegriffen werden kann.
Trennungen gut vorbereiten
Wer vorhat, sich von einem Narzissten zu trennen, sollte unbedingt Unterstützung von außen in Anspruch nehmen. Freunde, Verwandte oder auch ein Therapeut sind mögliche Ansprechpartner. Sie können einem den Rücken stärken und dabei helfen, die erste Zeit nach dem Ende der Beziehung zu überstehen. Außerdem sollte unbedingt auch eine räumliche Trennung stattfinden. Da Narzissten ihren Partner oft nicht einfach so gehen lassen wollen, überschütten sie ihn gerne mit Liebesschwüren, um ihn zurückzubekommen. Hier gilt es hart zu bleiben.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)