Schon seit einigen Jahren ist festzustellen, dass unter den Unternehmen ein sich stetig verschärfender Konkurrenzkampf um die besten Fachkräfte herrscht – das entscheidende Stichwort in diesem Zusammenhang lautet: Fachkräftemangel.
Besonders KMU empfinden es kontinuierlich problematischer, passende Mitarbeiter für sich zu finden und diese auch langfristig an sich zu binden. Große Konzerne und Unternehmen profitieren schließlich im Kampf um qualifizierte Bewerber grundsätzlich durch ihre höhere Bekanntheit, sodass diese sich auch heute vor eingehenden Bewerbungen oft kaum retten können.
Vor allem kleinere Firmen müssen daher Mittel und Wege finden, um sich von ihren großen Wettbewerbern positiv abzuheben und ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Gelingen kann dies etwa in Form von Arbeitgeber-Awards. Allerdings finden sich heutzutage sehr viele verschiedene Arbeitgebersiegel, sodass bei vielen Jobsuchenden eine gewisse Unsicherheit darüber besteht, ob diese tatsächlich als vertrauenswürdig und aussagekräftig eingestuft werden können.
Entscheidend: Subjekte Wahrnehmung der Glaubwürdigkeit
Wie vertrauenswürdig Arbeitgebersiegel tatsächlich eingeschätzt werden, wurde bereits im Zuge einiger Studien untersucht. Feststellen ließ sich bei diesen, dass vor allem drei Kriterien in diesem Zusammenhang ausschlaggebend sind.
Diese Kriterien bestehen in der Art der zertifizierenden Stelle, welche Glaubwürdigkeit diese aufweist und wie bekannt diese ist. Über welche Bekanntheit das jeweilige Arbeitgebersiegel verfügt, spielt allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Wesentlich wichtiger ist es, wie die subjektiv wahrgenommene Vertrauenswürdigkeit der Zertifizierung ausfällt.
Ergebnisse von Umfrage: So bekannt und vertrauenswürdig sind Arbeitgebersiegel
Eine Umfrage konzentrierte sich in der ersten Phase darauf, welche Qualitätssiegel den Konsumenten generell bekannt sind. Im Anschluss bekamen sie unterschiedliche Siegelgrafiken von Arbeitgebersiegeln gezeigt, welche in Deutschland vertreten sind. Die Teilnehmer der Umfrage mussten für diese dann eine Bewertung hinsichtlich ihrer Vertrauenswürdigkeit und ihrer Bekanntheit vornehmen.
Im Rahmen dessen ließ sich feststellen, dass die Probanden bei der ungestützten Befragung kaum in der Lage waren, bekannte Arbeitgebersiegel zu benennen. Der Großteil der Konsumenten fokussierte sich allerdings auf das Thema Bio, wenn es um die Qualitätssiegel im Allgemeinen ging.
Anders zeigten sich die Ergebnisse allerdings bei der gestützten Befragung, bei welcher verschiedene Siegelgrafiken eingeblendet wurden. In dem Bereich der subjektiven Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit ergaben sich so Werte zwischen 34 und 11 Prozent. Die Werte der Bekanntheit lagen zwischen 47 und vier Prozent.
Anhand der Befragung konnte außerdem die Erkenntnis gewonnen werden, dass die Befragten die Auszeichnung der Unternehmen als kritisch bewerten, wenn die jeweilige Zertifizierung durch ein Unternehmen vergeben wird, welches grundsätzlich eine Absicht zur Gewinnerzielung verfolgt. Wird die Auszeichnung dagegen durch eine neutrale Institution oder eine unabhängige Organisation vergeben, fällt die Skepsis bei mehr als 40 Prozent der Befragten gleich wesentlich geringer aus. Klar herausgestellt wurde im Rahmen der Umfrage ebenfalls, dass bei den Konsumenten grundsätzlich kaum ein Wissen dazu vorhanden ist, welche Methoden für die Zertifizierung angewandt werden.
Es lässt sich durchaus festhalten, dass Unternehmen, die ein entsprechendes Arbeitgebersiegel vorweisen können, einen Vorteil gegenüber Firmen genießen, die über keine entsprechende Zertifizierung verfügen. Allerdings reicht ein Arbeitgebersiegel allein keinesfalls aus, um sich langfristig als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Neben der Zertifizierung als attraktiver Arbeitgeber darf demnach nicht vernachlässigt werden, noch weitere Maßnahmen zu verfolgen, um die eigene Attraktivität für Bewerber und Mitarbeiter zu steigern und langfristig zu halten.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)