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Jeder vierte bis fünfte Mensch in Deutschland wurde bereits mit einer traumatischen Erfahrung konfrontiert. Damit ist die Zahl der Menschen, die ein Trauma durchleben mussten, höher, als viele annehmen. Dies gilt auch beispielsweise auch für kleinere Städte wie Ibbenbüren. Als Antwort auf die Posttraumatische Belastungsstörung, kurz PTBS, die bei einigen Betroffenen eintritt, gibt es verschiedene therapeutische Ansätze. Dazu zählt zum Beispiel die EMDR Traumatherapie und Psychotherapie in Ibbenbüren.

Doch was genau definiert ein Trauma und wie kann man etwas gegen die Folgestörungen tun? Ein Überblick.

Traumata sind unterschiedlich

Bei einem Trauma unterscheidet man normalerweise zwischen zwei verschiedenen Typen. Typ-I-Traumata folgen auf einmalige Ereignisse. Dazu gehören beispielsweise Katastrophen oder Unfälle. Bei Typ-II-Traumata wiederholen sich die Ereignisse mehr oder weniger Regelmäßig. Dies kann in Kriegsgebieten geschehen, aber auch bei körperlicher Gewalt oder Vergewaltigungen. Vor allem Misshandlungen im Kindesalter hinterlassen meist Narben fürs gesamte restliche Leben. Je öfter diese Traumata durchlebt werden mussten, umso höher die Wahrscheinlichkeit für langfristige, schwerwiegende psychische Probleme.

Traumata haben verschiedene Konsequenzen

Ob man infolge eines Traumas unter einer PTBS leidet, ist von der Art des Traumas abhängig. Prozentual betrachtet liegt die höchste Wahrscheinlichkeit für eine PTBS bei Misshandlungen und Vergewaltigungen, vor allem bei Frauen. Doch auch Kinder, die ein Trauma durchleben, verwurzeln dies oft tief in ihrer Seele. Dazu können auch Vernachlässigungen zählen, die sich langfristig auf die Gesundheit auswirken können.

Die Folgen, die dabei auftreten können, sind meist vielfältig. So leidet unter unverarbeiteten Traumata oft auch die körperliche Gesundheit. Man kann anfälliger für sowohl akute als auch chronische Erkrankungen werden. Auf psychischer Ebene sieht es ähnlich aus; man erfährt öfter Ohnmacht, Hilflosigkeit, Scham oder Schuld.

Das Gehirn sorgt bei der Bewältigung von traumatischen Ereignissen für den Schutz der menschlichen Psyche. Die Erinnerungen werden oft unbewusst verdrängt und somit nicht ins Langzeitgedächtnis einsortiert. Durch die fehlende rationale Einordnung wird man selbst weniger oft mit den Erinnerungen konfrontiert. Auf diese Art bezweckt das Gehirn, die mit dem Trauma verbundene Anspannung zu vermeiden.

Typische Symptome von Traumafolgestörungen

Infolge von traumatischen Erlebnissen kann es auch zu gewissen Störungen kommen. Die Symptome dafür beinhalten unter anderem ein regelmäßiges Wiedererleben von sogenannten Flashbacks. Diese treten unkontrolliert in Form von Gedanken oder Bildern auf. Eine erhöhte Schreckhaftigkeit kann sich einstellen, sowie eine auftretende Übererregung in Form von Zittern, Schwitzen oder Herzrasen. Auch Taubheitsgefühle gegenüber normalen Emotionen und anderen Menschen sind nicht auszuschließen. Des Weiteren leiden manche Betroffene neben einer PTBS auch unter Persönlichkeits-, Ess- oder Angststörungen, Burnout oder Depressionen.

Wie geht man mit Traumafolgestörungen um?

Die Folgestörungen zu vermeiden, ist leider nur sehr schwer möglich. Allerdings gibt es verschiedene Ansätze, wie man sich schützen kann. Einer davon ist beispielsweise die EMDR Traumatherapie. Bei dieser versucht ein Therapeut, die Erinnerungen an den Traum wachzurufen und einzusortieren. Durch das Einordnen ins Langzeitgedächtnis sollen die Eindrücke und Gedanken besser verarbeitet werden können. Dies geschieht unter anderem durch das Erzeugen einer bewussten Sicherheit im Therapiezimmer. Allerdings ist die EMDR Therapie ein recht komplexes Unterfangen. Deshalb sollten hier immer nur entsprechend geschulte Ärzte und Psychologen konsultiert werden.

(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

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